Von der Geräuschecke bis zur Klangküche – einen festen Ort zur nachhaltigen Arbeit mit Geräuschen einrichten
Um Kinder nachhaltig zum selbstständigen Forschen mit Klängen und Geräuschen anzuregen, sollte man am besten einen festen Ort, wie eine Geräuschecke, ein Musiklabor oder eine Klangküche einrichten und ihn mit einfachen, aber anregenden Materialien zur Klangforschung ausstatten. Im Projekt benutzen wir einen Rollcontainer, der eine Arbeitsfläche und einen darunter liegenden Resonanzkörper (Hohlraum) zum Verstärken der erzeugten Materialklänge hatte. Die Arbeitsfläche ist von allen Seiten nutzbar, sodass die Kinder als Gruppe bequem um das Labor stehen und gemeinsam mit Klanggebern experimentieren und auf der gesamten Resonanzfläche musizieren können.
Die Schubladen im unteren Korpus bieten Aufbewahrungsmöglichkeiten für viele Klangmaterialien. An den Seitenflächen können Halterungen zum Befestigen loser und freischwingender Klanggeber oder auch klingende Oberflächen wie Lamellen, Teppiche, Lochbleche oder Gummimatten zum Rattern, Reiben oder Schleifen fest angebracht werden.
Die Kinder haben die Kita nach klingenden Dingen durchsucht und in der Bastelwerkstatt gebaut: Knisternde Kiefernzapfen, Perlen, Schnallen und Filzstücke wurden aufgefädelt, ein Stück Cordstoff auf eine Holzplatte geklebt, Plastikverpackungen kreuz und quer festgeschraubt, viele Schüttelbecher wurden gefüllt, Ratterbretter gesägt, geschliffen und geleimt und eine polternde Pappröhrenrutsche musste an die Seite des Wagens angeschraubt werden.
Die Kinder haben alles selbst ausprobiert und zusammen nachgedacht, was noch fehlt. So konnten sie für ihren Wagen schließlich auch zu Hause ganz ungewöhnliche Instrumente entdecken, die einem nicht so ohne Weiteres einfallen, sondern die man sorgfältig prüfen muss. Aus einer kaputten, ausrangierte Deckenlampe wurde ein Gong mit schönem Klang, eine leere Shampooflasche konnte wunderbar fiepsen und die Zwischenlagenblättchen vom Scheibenkäse hatten einen beachtlich scharfen Ton beim Schütteln.
Schließlich waren alle Wünsche erfüllt und wir konnten noch viele Konzerte hören, für die die Klangküche von jedem unterschiedlich präpariert wurde. Nach dem Projekt hat die ganze Kita abgestimmt, dass die Klangküche im Forscherflur frei zugänglich stehen soll. Wie man Geräuschkonzerte macht, wird seitdem von einer Kindergeneration zur nächsten selbstständig weitergegeben.