„Butten un binnen – wagen un winnen“ wie die Bremer Seefahrer sind wir losgezogen … und haben gemeinsam die Welt erlauscht: „Draußen und drinnen – wagen und gewinnen“.
Aber wie hört sich so eine leise schleichende Gummistiefel-Bande eigentlich an? Wie laut ruft der Monstervogel? Kommt dieses Zischen von einer Rakete? Heißt eine Streichholzschachtel voller Feuerwanzen vielleicht Käferradio? Spielen wir jetzt endlich ein Schmatzkonzert? Pssst, Bumm, Brrrrr!
Was entdeckten die Kinder in ihrer eigenen Umwelt, wenn wir uns mithilfe der Schlafbrillen nur auf die Geräusche konzentrierten? Unsere Berliner Klangorte waren so alltäglich wie ungewöhnlich. Wir waren unter der hallenden Brücke in der Spandauer Wasserstadt, im dörflichen Hermsdorf beim Bäcker mit der zischenden Espressomaschine, unter Schafen im Landschaftspark Johannisthal, am rauschenden Autobahnzubringer zum Flughafen Schönefeld und auf dem ehemaligen Tempelhofer Flugfeld, auf dem urplötzlich kein Mensch und kein Vogel einen Mucks tun wollte.
Die Vertonung
Unsere erlauschten Erlebnisse hielten wir in Hörprotokollen fest, wofür sich jedes Kind einen Klang aussuchte, den es dann als Gegenstand, als Szenerie oder Geräuschsymbol zeichnete. Mithilfe dieser gemeinsamen Symbolschrift konnten wir unserem Spaziergang nochmals wie in einer Bildergeschichte folgen und den unterschiedlichen Klängen nachspüren. Selbstverständlich durften die Geräusche und Erlebnisse auch der Fantasie entspringen, mitsamt fliegenden Einhörnern, schleimigen Monstern, schimpfenden Gnomen oder Käfern, die auf Spiralen hüpfen.
Diese notierte Geräuschmusik haben wir entweder mit der Stimme aufgeführt oder vorher die ganze Kita nach Dingen zum Imitieren der Klänge durchstöbert. Dafür mussten die Kinder die Dinge sorgfältig prüfen und abstrahieren, wofür sie stehen könnten. Sie haben ihre Zeichen auch immer wieder neu geordnet und so auf spielerische Weise ein theaterhaftes Geräuschkonzert eingeprobt.